Der Studiengang

Der Studiengang in Kürze

Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Universität Magdeburg ist ein siebensemestriges Studium, das mit dem Abschluss BSc. (Bachelor of Science) abschließt. Es bestehen dafür keine besonderen Zugangsvoraussetzungen, und es gibt keine Zulassungsbeschränkungen. Ein Studienbeginn ist sowohl im Sommersemester als auch im Wintersemester möglich. Es schreiben sich im Sommer etwa 20 und im Winter etwa 30 Studenten ein. Der Studiengang ist an der Fakultät für Informatik angesiedelt und importiert Module aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft.

Der Studiengang ist betont technisch-gestalterisch orientiert, mit einem hohen Anteil an praktischen Informatik-Fächern. Er eignet sich besonders für Studenten, die im Beruf später IT-Systeme aktiv gestalten möchten oder sogar ihr eigenes Unternehmen gründen wollen.

Die Neugestaltung des Studiengangs

Wir haben den Studiengang zum Wintersemester 2016/2017 überarbeitet. Bei der Neugestaltung haben wir drei Ziele verfolgt:

  • Der Studiengang sollte besser zu unserer Zielgruppe der technisch-gestalterisch orientierten Studieninteressierten passen und sich klarer von den üblichen Studiengängen abheben. Das Ergebnis war eine Verstärkung des IT-Anteils und die Einführung des neuen Moduls „Usability und Ästhetik“.
  • Der Studiengang sollte dem Wunsch vieler Studenten entgegenkommen, ein höheres Maß an Flexibilität und Individualisierbarkeit in ihrer Studienplanung zu haben. Das Ergebnis war eine signifikante Erhöhung des frei wählbaren Anteils im Studium. Er liegt jetzt bei 72 Creditpunkten (von insgesamt 180) in den ersten sechs Semestern, was mehr als zwei komplette Semestern entspricht. Nimmt man das Praxissemester hinzu, erhöht sich die frei wählbare Anzahl von Creditpunkten auf 102 (von insgesamt 210).
  • Der Studiengang sollte neu organisiert werden, um die unterschiedlichen Interessensschwerpunkte der Studenten und die verschiedenen beruflichen Tätigkeiten eine Wirtschaftsinformatikers besser abzubilden. Dies hat zur Gliederung nach den Schwerpunktthemen Verstehen, Gestalten und Anwenden geführt.

Die Studiengangstruktur

Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik besteht aus sieben inhaltlichen Komponenten, die in der Grafik visualisiert sind. Die Semester erstrecken sich von links nach rechts.

Die Bereiche Verstehen, Anwenden und Gestalten enthalten Pflichtmodule, während die Inhalte in den dazwischen liegenden Spezialisierungsbereichen Verstehen/Gestalten und Gestalten/Anwenden frei wählbar sind. Der Bereich der Schlüssel- und Methodenkompetenzen ist für alle Studiengänge der Fakultät gleich.

Das siebte Semester ist frei von Lehrveranstaltungen; hier widmen sich die Studenten ausschließlich einem Praxisprojekt, zum Beispiel in einem Forschungszentrum, einem Unternehmen oder an einer Hochschule im Ausland.

Alle Module sind im Modulkatalog beschrieben, der auf der Studiendokumente-Seite der Fakultät zu finden ist.

Den Regelstudienplan können Sie hier, getrennt für den Studienstart zum Sommersemester oder Wintersemester anzeigen lassen.

Der Pflichtbereich Verstehen

Voraussetzung für jede Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker ist natürlich ein Verständnis der Grundzüge der Wirtschaftswissenschaft und der Mathematik.

Der Bereich Verstehen umfasst insgesamt 36 Credit-Punkte und besteht aus den folgenden Modulen:

  • Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
  • Einführung in die Volkswirtschaftslehre
  • Betriebliches Rechnungswesen
  • Einführung in die Wirtschaftsinformatik
  • Mathematik 1
  • Mathematik 2

Der Pflichtbereich Gestalten

Um zukünftige IT-Systeme entwerfen und bauen zu können, brauchen Wirtschaftsinformatiker Basiskenntnisse der Informatik. Diese werden in den ersten Semestern des Bereichs Gestalten vermittelt. In der zweiten Hälfte des Studiums kommen dann wichtige Aspekte der Wirtschaftsinformatik hinzu.

Der Bereich Gestalten umfasst insgesamt 39 Credit-Punkte. Er besteht aus den folgenden Modulen:

  • Einführung in die Informatik
  • Algorithmen und Datenstrukturen
  • Modellierung
  • Software-Projekt
  • Informationstechnologie in Organisationen
  • Wissensmanagement
  • Usability und Ästhetik

Der Pflichtbereich Anwenden

Zu den Aufgaben des Wirtschaftsinformatikers gehört auch die Nutzung von IT-Systemen. Die Wissensbasis für diese Tätigkeit bilden zwei Informatik- und zwei Wirtschaftsinformatik-Module mit insgesamt 20 Credit-Punkten:

  • Anwendungssysteme
  • Datenbanken
  • Sichere Systeme
  • Managementinformationssysteme

Der Wahlbereich Verstehen/Gestalten

Dieser Bereich, der an der Schnittstelle zwischen Verstehen und Gestalten liegt, besteht aus sieben Modulen, die aus einem Angebot von derzeit 18 ausgewählt werden können. Er enthält alle Wahlmodule der Wirtschaftswissenschaft sowie diverse Informatik-Module. Hier können Studenten spezielle Business-Themen wie Marketing oder Investition und Finanzierung und Informatik-Techniken wie Big Data und Data Mining hören.

Der Bereich umfasst insgesamt 35 Credit-Punkte. Dazu gehören unter anderem die folgenden Module:

  • Big Data – Storage and Processing
  • Customer Relationship Management
  • Data Mining
  • Logik
  • Grundlagen der Theoretischen Informatik
  • Human-Learner Interaction
  • Investition & Finanzierung
  • IT Operations Management
  • Marketing
  • Produktion, Logistik & Operations Research

Der Wahlbereich Gestalten/Anwenden

Im Wahlbereich Gestalten und Anwenden ist das Besondere am Wirtschaftsinformatik-Studium an der Universität Magdeburg besonders gut zu erkennen. Hier steht den Studenten die gesamte Angebotsbreite der Fakultät für Informatik zur Verfügung – von Computerspiele über Bioinformatik bis hin zur Startup-Gründung. Der Bereich umfasst insgesamt 30 Credit-Punkte.

Einige Beispiele für Module in diesem Bereich sind:

  • Einführung in digitale Spiele
  • Daten, Visualisierung und Visual Analytics
  • Dokumentverarbeitung
  • Geschäftsmodelle für E-Business
  • Game Design
  • Informationsvisualisierung
  • Intelligente Systeme
  • Interaktive Systeme
  • Statistik
  • Bioinformatik
  • Startup Engineering 1
  • IT Operations Management
  • Software Engineering

Der Bereich Schlüssel- und Methodenkompetenzen

Auch der Bereich Schlüssel- und Methodenkompetenzen ist eine Besonderheit des Studiums an der Fakultät für Informatik an der Universität Magdeburg. Er bietet eine durchgehende Ausbildung in wichtige persönliche und professionelle Kompetenzen für alle Studenten der Fakultät. Dazu gehören Themen wie Präsentieren, Ziele setzen, Kommunikation und Projektmanagement.

Der Bereich umfasst 20 Credit-Punkte und besteht aus den folgenden Modulen:

  • Schlüsselkompetenzen 1 und 2
  • IT-Projektmanagement
  • Trainingsmodul Schlüsselkompetenzen
  • Wissenschaftliches Seminar
  • Wahlpflichtfach Recht

Das Praxissemester

Das Bachelor-Studium an der FIN dauert sieben Semester statt der andernorts üblichen sechs, denn bei uns ist ein Praxissemester ein Pflichtbestandteil des Studiums. Unsere Studenten können das Praxissemester auf sehr unterschiedliche Weise verbringen:

Betriebspraktikum
Dies ist der Klassiker: Studenten absolvieren ein Praktikum in einer Organisation außerhalb der Fakultät für Informatik. Diese Organisation ist meistens ein Unternehmen, kann aber auch ein Forschungsinstitut, eine Einrichtung des Öffentlichen Dienstes oder eine NGO wie das Rote Kreuz sein.
Auslandsstudium
Das Praxissemester kann auch an einer Hochschule im Ausland verbracht werden. Unsere Studenten gehen vor allem gern nach USA, Kanada, Australien und Neuseeland.
Forschungsprojekt
Die dritte Variante des Praxissemesters ist die Teilnahme an einem Forschungsprojekt in der Universität. Studenten schließen sich einer Forschergruppe an und erhalten eine Teilaufgabe, die sie selbstständig bearbeiten.
Gründungsvorbereitung
Studenten, die erwägen, nach dem Studium ein eigenes Unternehmen zu gründen, dürfen das Praxissemester dafür verwenden, die Gründung vorzubereiten. Dazu gehört, einen Business Plan zu schreiben, einen Prototypen zu bauen.

Es gibt sowohl eine 10-wöchige als auch eine 20-wöchige Variante des Praxisprojektes. In beiden Fällen schließt sich die Bachelorarbeit an, und die Verteidigung der Bachelorarbeit bildet den Schluss des Studiums.

 

Der Masterabschluss: Master of Science (M. Sc.)

Bei einem guten Bachelorabschluss kann ein dreisemestriges konsekutives Masterstudium angeschlossen werden. In den beiden ersten Semestern des Masterstudiengangs können die Studierenden eigene Schwerpunkte im Bereich Very Large Business Applications, Business Intelligence und Informationssysteme im Management setzen. Weiterhin belegen sie Lehrveranstaltungen im Bereich Schlüssel und Methodenkompetenz. Im 3. Semester wird die Masterarbeit geschrieben. Ein Masterabschluss befähigt auch zur Promotion.